Für viele Menschen ist diese Currysauce sicherlich nicht „richtig“, da sie halt nicht nach schmieriger Pommesbude schmeckt, sondern mehr curryig-fruchtig-scharf-leckerst.
Viele kennen Currywurst ja nur mit Tomaten-Ketschup und nem billigen Supermarkt-Curry oben druff. Ihr werdet sehr überrascht sein. Traut Euch!
Meine Eltern konnten mit dieser Currysauce sowas von gar nichts anfangen. Sie ist halt nicht das, was wir aus einem Imbiß erwarten und seit hundert Jahren kennen. Tja. Immer mal was Neues, gell.
Das Original-Rezept stammt von der Mutti von Frank Rosin, aber wie es unter Möchtegernesterneköchen üblich ist, gibt es natürlich immer Korrekturen, die ich eingearbeitet habe 🙂
Für 350 ml Sauce, 2 Portionen:
1/2 Schalotte (grob gehackt), 2 Knoblauchzehen (grob gehackt), 1/4 TL getrocknete Chiliringe und 2 rote und 2 gelbe Paprikaschoten (grob gewürfelt) in Öl andünsten, 1 EL Zucker, 1/3 Tube Tomatenmark, Mark von 1 Vanilleschote zugeben, rösten, mit 200 ml Instant-Gemüsebrühe ablöschen, 15 Min. ohne Deckel auf dem Topf unter gelegentlichem Rühren einköcheln lassen, mit 3 gehäuften TL Englischem Curry, 1 TL Salz und 2 gehäuften TL Paprika edelsüß „gesund scharf“ abschmecken, pürieren, wieder erhitzen, mit Thai Curry nachschärfen, ggf. nochmals abschmecken, 4 Krakauer in Fett braten oder grillen, mit der heißen Sauce servieren, Englisches Curry zum Nachwürzen bei Tisch reichen.
Beilagen: Pommes, gemischter Salat, grüner Salat mit Zitronensahne, zünftiges Bier, Bierbrot, geröstete Brötchen, Pizzabrötchen, Baguette …
Toastbrot als Beilage empfinde ich bei dieser Knaller-Sauce als unwürdig und respektlos 🙂
Englisches Curry ist übrigens die Mischung, die im 18. Jahrhundert für europäische Gerichte, u. a. Currywurst, zusammengestellt wurde, da die englischen Kolonialherren mit einem Marsala überfordert waren. Mein Dank ist mit Euch, auch liebe ich Garam Marsala, aber nicht für meine Wurscht!
Madras-Curry, das leicht parfümiert daherkommt, geht hier sowas von gar nicht.
Ganz ehrlich? Auch ich brauche zwischendurch ne „schmierige“ Currywurscht vom Pommespuff. Es gibt Tage, das verlangt mein Körper regelrecht danach. Und wenn ich total ausgehungert von der Arbeit nach Hause komme, mir meine Nachbarn dann berichten, dass sie wieder in meiner Lieblings-Pommesbude in Zeven gewesen sind und genossen … dann schwillt mir der Kamm im Magen. Das ist Futter-Mobbing der Extraklasse.
Wikipedia weiß auch wieder viel über Curry und die etlichen Mischungen. Schaut mal rein, das ist wirklich interessant, vor allem, wen mann sein persönliches Curry mischen möchte.
Zeit: 25 Min. / Land: Deutschland
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Quelle & Fotos: Die Gourmetlette – Bettina Hahn – www.gourmetlette.de, inspiriert von Frank Rosin