Typisch norddeutsches Gericht, eine Bremer Spezialität (Kohl & Pinkel), die man aber überall auf der Welt in angepassten Versionen genießen kann. Hättet Ihr das gewusst?
Die Hamburger essen Grünkohl gerne süß, was für meine Geschmacksnerven echte Folter ist.
„Kochschule für blutige Anfänger“ gehört auch zum Themenbereich der Gourmetlette. In der Kategorie „Tinas Kochschule – Das ABC für die Anfänger unter uns“ findet Ihr schon einiges.
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Hier im Norden veranstaltet man im Winter Kohlfahrten: man trifft sich, zieht mit Bollerwagen und Hochprozentigem bewaffnet von einem Treffpunkt zu einem Lokal, kommt dort mit Glück halbwegs nüchtern an, Essen und Schnaps bis zum Abwinken, auch der Kohlkönig wird gewählt, denn dieser muss im nächsten Jahr alles organisieren.
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Saison ist, wenn der Kohl auf dem Feld das erste Mal richtig fies Frost bekommen hat. Vorher schmeckt er nicht.
In meiner Familie ist es aber so, dass wir den Kohl nach dem ersten Frost kochen, und ihn dann im Laufe des Jahres verdrücken. Wir können den ja auch im Sommer essen 🙂 Nur … der Herr Gourmetlett, der schlägt wieder aus der Art 🙂
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Unter diesen Namen treibt sich unser Grünkohl auf der Welt herum: Grünkohl, Krauskohl, Braunkohl (Deutschland), Burenkohl, borecole, kale (USA, Australien), curly kale, green cabbage (Großbritannien, Australien), Boerenkool (Niederlande), Federkohl (Schweiz), Krauskohl, chou frisé (Frankreich), col crespa (Spanien), cavolo riccio, cavolo nero (Italien), Braunkohl, Hochkohl, Winterkohl, Strunkkohl oder Krauskohl (Braunschweig, Magedeburger Börde, Hildesheim, Bremen), Lippische Palme (Ostwestfalen-Lippe), Oldenburger oder Friesische Palme (weiter nördlich). Im 19. Jahrhundert hieß er in Bremen und Oldenburg noch Langkohl.
Eigentlich müsste hier auch Österreich (Wien) aufgelistet sein. Seit mein lieber Onkel vor vielen Jahren nach Wien gezogen ist, lässt er sich mindestens einmal im Jahr die Original-Zutaten aus Tarms „einfliegen“. 🙂
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Für 20 Portionen (oder mehr):
8 Dosen Lipperland Grünkohl, 20 Kochwürste (Mettenden, Rauchwürste), 20 Bremer Pinkelwürste, 20 Scheiben Kasseler Nacken ohne Knochen (halbiert) und 20 Scheiben Schweinebauch (halbiert) mit je ca. 0,5 l heißem Wasser in 2 großen Töpfen (à 7 l) aufsetzen, 500 g Zwiebeln (grob zerschnitten) zugeben, mit je 1 TL Piment, je 3-5 TL Salz (je nach Würze, die aus dem Fleisch rauskocht) und sehr viel frisch gemahlenem Pfeffer kräftig würzen, 8 Pinkelwürste aufschneiden, unter den Kohl rühren, 1,5 Std. auf kleiner Flamme mit Deckel schmoren, ggf. mit Haferflocken binden, kräftig abschmecken.
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Dazu schmecken Salzkartoffeln oder Bratkartoffen. Und ohne 1 Gläschen Jubi-Aquavit danach geht schon einmal gar kein Grünkohlessen …!
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Am besten schmeckt er dann am 2. Tag.
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Zum Einfrieren eine gute Sache. Ich friere immer viele Portionen ein, die wir dann vom ersten Frost bis Ende des Winters auftauen und genießen. Manchmal werden es auch nicht ganz sooo viele, weil meine Nachbarn einen Grünkohlsensor haben und gerne mit dem Topf vorbeikommen und sich über die ein oder andere Portion freuen 🙂 Aber es geht gerecht zu: Wir haben Dieter. Dieter war mal Bundeswehrkoch. Und wenn Dieter Grünkohl zaubert, dann lacht er über meine Mini-Mengen und bringt uns auch immer gerne einen großen Topf voll vorbei. Verhungern werden wir nicht, soviel ist sicher 🙂
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Wikipedia weiß dazu auch einiges.
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Zeit: 120 Min. / Land: Deutschland, Bremen, Niedersachsen, Ostfriesland, USA, Australien, Spanien, Schweiz, Italien, Niederlande, Großbritannien, Frankreich, Braunschweig, Magdeburger Börde, Hildesheim, Oldenburg, Ostwestfalen-Lippe, Norddeutschland
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Quelle & Fotos: Die Gourmetlette – Bettina Hahn – www.gourmetlette.de
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